Die 1974 gegründete und 1991 aufgelöste amerikanische New Wave / Art Punkgruppe TALKING HEADS, die am 31. März 1983 das Album "Speaking In Tongues" veröffentlicht hatte, gastierte im Dezember 1983, zur Promotion des Albums, für drei Abende, im Hollywood´s Pantages Theater.
Dort hatten TALKING HEADS, mit damals modernster Digital Audiotechnik, die Aufzeichnungsbänder mitlaufen lassen um daraus den Konzertfilm "Stop Making Sense" zu gestallten.
Für dieses Filmprojekt investierten TALKING HEADS aus der eigenen Bandkasse 1,2 Millionen Dollar. Als Produzent wurde Jonathan Demme ausgewählt.
Der TALKING HEADS Konzertfilm "Stop Making Sense" wurde 1984 veröffentlicht und hat eine Spielzeit von 88 Minuten. Der Film unterscheidet sich in meheren Punkten von anderen Rock-Konzertschnitten. Bis zum letzrten Song "Crosseyes And Painless" gibt es keine direkten Aufnahmen vom Publikum. Das Publikum ist nur bei einigen Großaufnahmen und Aufnahmen aus dem Bühnenhinteren zu sehen.
Mastermind David Byrne (vocals) wollte die Musiker nicht durch farbige Lichter beleuchten. Daraus resultierten einige ungewöhnliche Lichteffekte während der einzelnen Songs. Des weiteren wollte Byrne so wenig "Störungen" wie möglich auf der Bühne haben. Wasserflaschen waren nicht erlaubt und die meisten Requisiten waren in mattem Schwarz lackiert, um Reflexionen zu vermeiden.
Schon der Beginn des Konzertfilmes ist ungewöhnlich. Leadsänger David Byrne betritt die Bühne mit einem Kassettenrekorder und einer akustischen Gitarre und kündigt an, ein Band abspielen zu wollen. Während es so scheint, als käme die rhytmische Begleitung zu "Psycho Killer" von diesem Band, wurde sie tatsächlich von einem Drumcomputer über das Mischpult eingespielt.
Einer nach dem anderen treten die restlichen TALKING HEADS Musiker Tina Weymouth (bass), Chrris Frantz (drums) und Jerry Harrison (keyboards, guitar) auf die Bühne. Unterstützt werden die TALKING HEADS im Verlaufe des Konzertes von weiteren Gastmusikermn wie z.B. den Backgrondsängerinnen Ednah Holt und Lynn Marby, dem Keyboarder Bernie Worell, dem Drummer Steve Scales und dem Gitarristen Alex Weir. Der erste Song, der von allen Musikern gespielt wird ist "Burning Down The House". Byrne verlässt die Bühne und der Rest der Besetzung spielt als Tom Tom Club den Song "Genius Of Love".
Bemerkenswert ist auch Byrnes "Big Suit", ein absurd überdimensionierter Anzug, den er im späteren Teil des Konzertes trägt. Dieser Anzug ist zum Teil vom japanischen Nö-Theater inspiriert und wurde nicht nur für Byrne sondern für den gesamten Film zu einem Markenzeichen.
1985 wurde der TALKING HEADS Film "Stop Making Sense" mit dem Award der National Society of Film Critics als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet.
Das Soundtrack Album wurde ursprünglich 1984 veröffentlicht und enthielt lediglich neun, zum Teil stark bearbeitete Songs. 1999 wurde das Album erneut veröffentlicht, diesmal mit allen Songs und nur geringer Nachbearbeitung.
Der TALKING HEADS Konzertfilm "Stop Making Sense" wurde 1999 in einer Special New Edition, mit einer längeren Laufzeit von 99 Minuten, erneut auf DVD und 2005 erstmals auf BLU RAY veröffentlicht.
Mit dem Konzertfilm "Stop Making Sense" haben die TALKING HEADS einen wahren Kultfilm geschaffen, der auch heute noch voll überzeugt.
Der erweiterte Soundtrack, mit jetzt allen 16 Songs, auf CD sorgt auch weiterhin für gute Laune und beide Veröffentlichungen versetzen den Betrachter bzw. Hörer mittels musikalischer Zeitmachine fast 30 Jahre zurück in die Vergangenheit.
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