Es gibt Silberlinge die dürfen in der Veröffentlichungsflut nicht untergehen. Dazu gehört auch die Band ETERNAL FLAME. Seit 2002 war es etwas ruhig um die Herren Schinkel und Kohlpaintner
und ihr Metal-Projekt "Eternal Flame", doch ganze
16 Jahre nach ihrem letzten Album "King Of The King" sind sie mit
ihrer neuesten Scheibe "Smoke On The Mountain" zurück und zeigen
eindrucksvoll, dass sie in den letzten anderthalb Jahrzehnten
absolut nichts verlernt haben. Das Album im Digipack, das am 18. Mai 2018 über Rock Of Angels Records veröffentlicht wurde, bietet inkl. dem Intro und einem Outro 13 Tracks, beginnt mit dem vor
Pathos nur so triefenden Vortragen der Bandbiografie, was mit
epischen Orchestersounds untermalt wird. Etwas kitschig,
allerdings führt dieses Intro kompromisslos zum wohl stärksten Song
und Titletrack, nämlich "Smoke On The Mountain" hin, bei dem der
ex-Yngwie-Malmsteen-Sänger Mark Boals (singt insg. 2 Songs ein) sein Können zum Besten gibt.
Gastsänger Göran Edman durfte ebenfalls zwei Songs einsingen. Weitere Gastmusiker sind u.a. Bassist Gerhard Blum und Ozzy Pfeifer (keyboards), die die Bandmitglieder Michael Schinkel (vocals, guitar), Thomas Keller (bass), Helmut Kohlpainter (keyboards) und Michael Hencky (drums) optimal unterstützen. Treibende Riffs, klassische bzw. barocke Elemente und bluesige
Basslines, umrahmt von hymnischen Refrains, druckvollen Drums und
gefühlvollen Soli .
Allerdings sind nicht alle Songs im gleichen Stil
gehalten. Die meisten Titel bewegen sich im klassischen Mid-Tempo-Stampf
vor sich hin, mit ausgedehnten Soloparts und hin und wieder
herausstechenden Riffs, wie beispielsweise bei "Queens Of The Hill".
So bietet dieses Album zwar lange keine großen Überraschungen, jedoch
auch absolut keine Enttäuschungen.
Die Songs sind durchaus gut, überzeugen durch starke Arrangements und solide
Gitarrenarbeit, jedoch eben auch nichts Außergewöhnliches.
Positiv fällt jedoch auf, dass die vielen Gastmusiker, vor allem
diejenigen, die den Bass beigesteuert haben, durch das Einbringen
ihrer eigenen Stile und Spielweisen dem Album ein großes Maß an
Abwechslung und ihren eigenen Stempel aufgedrückt haben. Erst in der zweiten Hälfte der
Spielzeit wird mit "Got A Rock & Roll Fever" das Tempo vom Anfang
wieder aufgegriffen; begonnen mit einem virtuosen Riff, wird man
über eine mystische Strophe zum hymnischen Refrain hin geleitet, der
einen zurück in die 80er Jahre versetzt. Gott sei Dank blitzen auch
endlich wieder Orchesterparts auf, sodass man deutlich hört, dass
sich "Eternal Flame" von den Herren Malmsteen, "Rainbow" oder "Deep
Purple" haben inspirieren lassen. Die Ballade "Dreaming", die sich von der zuvor gehörten
obligatorischen Klischeeballade "You Can Save Me" durch epische
Akkordfolgen und emotionale Melodien deutlich abhebt, überzeugt ebenfalls.
Mit "Smoke On The Mountain melden sich Eternal Flame bei ihren Fans endlich wieder zurück – und zwar mit einer starken Scheibe, die
zwar kaum Überraschungen bietet, jedoch durchweg ein durchaus hohes
Niveau halten kann, sodass vor allem Freunde der klassischen alten
Rocksongs à la "Deep Purple" oder "Yngwie Malmsteen" beherzt
zugreifen können. Beide Daumen hoch!
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