Dienstag, 23. Oktober 2018

MICHAEL SCHINKEL`S ETERNAL FLAME, SMOKE ON THE MOUNTAIN, CD, 2018

Es gibt Silberlinge die dürfen in der Veröffentlichungsflut nicht untergehen. Dazu gehört auch die Band ETERNAL FLAME. Seit 2002 war es etwas ruhig um die Herren Schinkel und Kohlpaintner und ihr Metal-Projekt "Eternal Flame", doch ganze 16 Jahre nach ihrem letzten Album "King Of The King" sind sie mit ihrer neuesten Scheibe "Smoke On The Mountain" zurück und zeigen eindrucksvoll, dass sie in den letzten anderthalb Jahrzehnten absolut nichts verlernt haben. Das Album im Digipack, das am 18. Mai 2018 über Rock Of Angels Records veröffentlicht wurde, bietet inkl. dem Intro und einem Outro 13 Tracks, beginnt mit dem vor Pathos nur so triefenden Vortragen der Bandbiografie, was mit epischen Orchestersounds untermalt wird. Etwas kitschig, allerdings führt dieses Intro kompromisslos zum wohl stärksten Song und Titletrack, nämlich "Smoke On The Mountain" hin, bei dem der ex-Yngwie-Malmsteen-Sänger Mark Boals (singt insg. 2 Songs ein) sein Können zum Besten gibt. Gastsänger Göran Edman durfte ebenfalls zwei Songs einsingen. Weitere Gastmusiker sind u.a. Bassist Gerhard Blum und Ozzy Pfeifer (keyboards), die die Bandmitglieder Michael Schinkel (vocals, guitar), Thomas Keller (bass), Helmut Kohlpainter (keyboards) und Michael Hencky (drums) optimal unterstützen. Treibende Riffs, klassische bzw. barocke Elemente und bluesige Basslines, umrahmt von hymnischen Refrains, druckvollen Drums und gefühlvollen Soli .
Allerdings sind nicht alle Songs im gleichen Stil gehalten. Die meisten Titel bewegen sich im klassischen Mid-Tempo-Stampf vor sich hin, mit ausgedehnten Soloparts und hin und wieder herausstechenden Riffs, wie beispielsweise bei "Queens Of The Hill". So bietet dieses Album zwar lange keine großen Überraschungen, jedoch auch absolut keine Enttäuschungen.
Die Songs sind durchaus gut, überzeugen durch starke Arrangements und solide Gitarrenarbeit, jedoch eben auch nichts Außergewöhnliches.
Positiv fällt jedoch auf, dass die vielen Gastmusiker, vor allem diejenigen, die den Bass beigesteuert haben, durch das Einbringen ihrer eigenen Stile und Spielweisen dem Album ein großes Maß an Abwechslung und ihren eigenen Stempel aufgedrückt haben. Erst in der zweiten Hälfte der Spielzeit wird mit "Got A Rock & Roll Fever" das Tempo vom Anfang wieder aufgegriffen; begonnen mit einem virtuosen Riff, wird man über eine mystische Strophe zum hymnischen Refrain hin geleitet, der einen zurück in die 80er Jahre versetzt. Gott sei Dank blitzen auch endlich wieder Orchesterparts auf, sodass man deutlich hört, dass sich "Eternal Flame" von den Herren Malmsteen, "Rainbow" oder "Deep Purple" haben inspirieren lassen. Die Ballade "Dreaming", die sich von der zuvor gehörten obligatorischen Klischeeballade "You Can Save Me" durch epische Akkordfolgen und emotionale Melodien deutlich abhebt, überzeugt ebenfalls.
Mit "Smoke On The Mountain melden sich Eternal Flame bei ihren Fans endlich wieder zurück – und zwar mit einer starken Scheibe, die zwar kaum Überraschungen bietet, jedoch durchweg ein durchaus hohes Niveau halten kann, sodass vor allem Freunde der klassischen alten Rocksongs à la "Deep Purple" oder "Yngwie Malmsteen" beherzt zugreifen können. Beide Daumen hoch!

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