Als treibende Kraft hinter der Doppel-CD agierte Roger C. Wade, der seit vielen Jahren den Ruf als einer der besten Mundharmonikaspieler Europas genießt. Zunächst tauschte der in Deutschland ansässige Brite mit befreundeten Musikern in der deutschen Szene ein paar Songideen aus, ohne zu ahnen, wo seine Bemühungen hinführen würden. Schnell konnte er die Crème de la Crème der hiesigen Szene für das Projekt gewinnen. Dazu gehören der Sänger und Gitarrist Kai Strauss, der Saxophonist Tommy Schneller, der Multiinstrumentalist Michael van Merwyk, der Bluesveteran Abi Wallenstein und nicht zuletzt auch Andreas und Maddy Arlt von B.B. & The Blues Shacks.
Da das musikalische Aufeinandertreffen nicht im Studio, sondern ausschließlich über digitale Kommunikationswege stattfand, wurden der Beteiligung an der ‚Lockdown Sessions‘ keine Grenzen gesetzt. So kamen mit der Zeit weitere Musiker aus Italien, Spanien, Belgien, Finnland, Frankreich und Großbritannien dazu. Viele davon haben nie zuvor zusammengespielt oder sich kennengelernt. Schließlich wurden einige amerikanische Gäste zur Party eingeladen und haben einen wichtigen Beitrag geleistet, darunter Larry Garner, Nathan James, Aki Kumar, Fred Kaplan und Big Daddy Wilson. Wer glaubt, ein richtiges Bluesfeeling kann unmöglich zustande kommen, ohne dass man sich gegenübersteht, wird beim Hören der Platte eines Besseren belehrt. Die 26 Titel der Sammlung strotzen vor Spielfreude und lassen die vielfältigen Talente der Lockdown-Musiker zum Vorschein kommen. Die stilistische Bandbreite ist groß und reicht von raffinierten City-Blues über Boogie-Woogie, Swing, R&B bis Country-Blues. Der gemeinsame Nenner ist das, was jeder guten Bluesaufnahme zugrunde liegt: Die versammelten Musiker spielen und singen authentisch, dynamisch, echt. ‚Lockdown Sessions‘ erscheint für einen guten Zweck. Die Einnahmen vom Projekt sollen den beteiligten Musikern über Corona-bedingte Engpässen helfen. Doch vielmehr erfüllt die Produktion für uns alle eine lebenswichtige Funktion: Sie liefert ein wirksames Mittel, eine starke Dosis waschechten Blues, und somit auch einen Schimmer Hoffnung in dunklen Zeiten. Schließlich hat uns der Blues schon immer geholfen, das Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Veröffentlichung ist der 5. Juni 2020.
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