Freitag, 11. November 2011

OPETH, HERITAGE, CD, 2011

Aus der schwedischen Band ERUPTION, die 1987 in Stockholm gegründet wurde und vornehmlich Death Metal Covers im Repertoire hatte, entstand 1990 die Band OPETH. Zur Urbesetzung von OPETH gehörte Mikael Äkerfeldt (vocals, guitar), Nick Doring (guitar), Jocke Horney (bass) und Anders Nordin (drums).
Das OPETH Debutalbum "Orchid" wurde 1995 veröffentlicht.
Bis 2010 veröffentlichten OPETH, mit dem Livealbum "In Live Concert At The Royal Albet Hall", insgesamt 11 Scheiben die in verschiedenen Besetzungen eingespielt wurden.
Musikalischen wechselten OPETH während dieser Zeit innerhalb der komplexen Songs zwischen jazzigen, brachialen und ruhigen Passagen mit balladesken Anklängen, völlig weg vom Death Metal hin zum Progressive Metal und Progessive Rock.
MIKAEL ÄKERFELDT
Diese Entwicklung fndet sich besonders in der Gesangsweise von Mikael Äkerfeldt, dem einzigen verbliebenen Gründungsmitglied von OPETH, wieder, der zwischen seiner warmen klaren Gesangsstimme und tiefen Growling varierte.
Im April 2011 verabschiedete sich der Keyboarder Per Wilberg von OPETH, der zwar noch das neue Studioalbum "Heritage" eingespielt hatte, aber danach durch den Keyborder Joakim Svalberg ersetzt wurde.
Neben Mastermind Mikael Äkerfeldt und Per Wilberg waren im Studio noch Martin Mendez (bass), Amrtin "Axe" Axenrot (drums) und Frederik Äkesson (Guitar) an der Entstehung des Albums "Heritage" verantwortlich. Der neue Keyboarder Joakim Svalberg durfte mit dem Opener, ein zweiminütiges klassisch würdevolles Klavierintro, das neue Werk "Heritage" einleiten.
Am 16. September 2011 wurde "Heritage" über Roadrunner /Warner veröffentlicht. Das Album wurde von Steven Wislon (u.a. PORCUPINE TREE, NO-MAN, BLACKFIELD) gemixt, der sich bereits mit den Neuveröffentlichungen der KING CRIMSON Klassiker einen großartigen Ruf erarbeitet hatte.
Auf den 11 Songs lassen OPETH ihre Death-Metal Wurzeln meilenwet hinter sich. Stattdessen setzen OPETH die Spurensuche vor allem in den Sechszigern und Siebzigern fort. Bei den vorhandenen Einflüssen von Psychedelic, Krautrock und obscuren Progressive-Material, muss man zum Schluss kommen, dass Mastermind Mikael Äkerfeldt, jetzt ohne Growls und seine Band OPETH mit "Heritage" wohl am Ende der langen Reise angekommen sind.
Der Song "Famine", mit dem Gastmusiker Björn Jason Lindh (flute), hat eindeutig Züge von JETHRO TULL. Der Hammersong "Slither", mit fetter Schweinehammondorgel, erinnert an den klassischen Hardrock von RAINBOW und DEEP PURPLE. Der Song "Häxprocess" verneigt sich tief vor den Künsten der schwedischen Jazzlegende Jan Johansson.
Vieles erinnert an das Hardrock-Feeling der Siebziger mit einem großen Schuss Retrorock. Die Mischung aus reduzierten Atmosphären, mal Krautrock, mal klassizistisch, mal Progrock und eine wuchtige härteren Gangart, bringt extrem viel Dynamik hervor. OPETH ist es mit "Heritage" gelungen ein spannendes Album zu veröffentlichen auf das sich der Fan einlassen muss um dann in die musikalische Klangwelt von OPETH völlig einzutauchen und zufrieden und betäubt zu versinken.
Man sollte kein OPETH Fan der ersten Alben sein, um "Heritage" geniessen zu können. So können OPETH neuen Hörerschichten erschliessen. Das neue Stilgeflecht aus Classic Rock, klassischem Prog, Folk und Psychedelic ist eine Verpflichtung für die Zukunft. Trotz großer musikalischer Weiterentwicklung bleiben OPETH mit "Heritage" einzigartig und ehrlich.
OPETH Fans der ersten Death Metal Stunde, werden da wohl nicht mehr mit machen. OPETH muss daher auf die Flexibilität ihrer Alt-Fans hoffen. Für viele ist der OPETH "Heritage" Silberling die Überraschung des Jahres 2011. Pflichtkauf!

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