Die ERMES HARMS DCD "Fingerhut" erscheint am 18. September 2020 über Sireena Records. Ein genaues Gründungsdatum für dieses
Projekt ist nur schwer zu rekonstruieren. „Ende der 80er Jahre“ trifft
es wohl am besten. Hauke Harms und Axel Ermes lernten sich damals bei
GIRLS UNDER GLASS kennen und begannen nebenbei sehr unregelmäßig aber in
der Situation immer äußerst intensiv mit elektronischen Sounds,
analogen Synthesizern und ungewöhnlichen Klängen zu experimentieren,
teilweise selbst mit einem kleinen Aufnahmegerät in den Wäldern
Norddeutschlands aufgenommen.
Geistige und kompositorische Vorbilder sind sicherlich Klaus Schulze, Cluster, Can und einige weitere Protagonisten des 70er Jahre Krautrocks, aber auch modernere Produktionen wie Autechre oder Emptyset zählen mittlerweile zu ihren Einflüssen.
Außerdem sind es Komponisten wie Steve Reich oder John Cage gewesen, die Ohren und Seele der beiden Hamburger für ungewöhnliche Klangcollagen geöffnet haben.
In
den 90er Jahren waren es zumeist endlos lange Sessions in verschiedenen
Studios oder Proberäumen in und um Hamburg, seit den 2000ern sind es
vermehrt ausgewählte exotische Locations (ehemaliges Wasserwerk in
Billbrook, das (Weltkulturerbe) Bergwerk Rammelsberg in Goslar (Harz),
etwa 500 m tief unter der Erde, oder ein leerstehendes Getreidesilo in
der Nordheide um nur einige der interessantesten Plätze zu nennen, wo
sich die beiden Soundtüftler getroffen haben um ihre Klangcollagen zu
erstellen).
Den Hörer
erwartet eine spannende Reise durch ihre akribisch umgesetzten
akustischen Phantasien und teilweise aber auch zufällig entstandenen
Klangereignisse wie Feedbacks oder elektronische Störungen. Bei der
Nachbearbeitung der Aufnahmen im Tonstudio Harms wurden eher
unerwünschte Sounds entfernt als neue hinzugefügt.
Insgesamt gab es mehr als 75 Stunden Audiomaterial zu sichten und hören.
Die inhaltlich homogene Essenz hieraus ist auf FINGERHUT zu hören.
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