Montag, 16. September 2013

KLAUS NOMI, AUSSTELLUNG, NAK, 2013




KLAUS NOMI
Dem aus Essen stammenden und 1944 in Immenstadt (Bayern) als Klaus Sperber geborene deutschen Countertenor, Sänger und Performance Künstler KLAUS NOMI widmet der Neue Aachener Kunstverein (NAK) in diesen Tagen eine interessante Ausstellung.
KLAUS SPERBER
Als Klaus Sperber 12 Jahre alt war, griff seine Mutter unbewusst in die Karriere ihres Sohnes ein. Klaus hatte sich von seinem Taschengeld eine Schallplatte von ELVIS PRESLEY gekauft, diese tauschte seine Mutter umgehend in eine MARIA CALLAS Platte ein. Doch Klaus wollte beides entdecken, ELVIS und CALLAS. Klaus Sperber hatte zunächst den Beruf des Konditors erlernt und war Statist an der Essener Bühne. Später absolvierte Sperber eine Gesangsausbildung in Berlin und arbeitete dort in der Deutschen Oper als Platzanweiser.
KLAUS NOMI sorgte in den Siebziger Jahren in der New York Undergroundszene mit skurrilen Selbstinszenierungen für Furore. Klaus Sperber war 1973 nach New York ausgewandert und lebte in den Künstlerkreise des East Village und dem liberalen homosexuellen Umfeld.
Klaus Sperber hielt sich während der Anfangsjahre mit Aushilfsjobs wie z.B. Tellerwäscher, Kaufhausbote, Küchenkraft oder Blumenbote über Wasser und nahm wenig später den Künstlername KLAUS NOMI an.
Neben seiner Stimme wurde sein  androgynes und androides Outfit mit weiß geschminktem Gesicht und schwarz geschminkten Lippen zu seinem Markenzeichen. Dabei wirkte er bei seinen Darbietungen wie ein Roboter mit onduliertem Haar.
Des weiteren trat KLAUS NOMI am 15. Dezember 1979, zusammen mit seinem Freund JOEY ARIAS, in der ersten Folge der amerikanischen "Saturday Night Live" NBC Musikshow auf, wo NOMI den auftretenden Künstler DAVID BOWIE als Backgroundsänger und Tänzer bei den drei Songs "The Man Who Sold The World", "TVC15" und "Boys Keep Swinging" begleiten durfte.
Als singender Konditor trat KLAUS NOMI in einigen TV Shows im amerikanischen Fernsehen auf, wo der seine berühmten Pasteten und Torten singend präsentierte.
Dabei gelang es KLAUS NOMI sogar einmal nur zwei Stunden nach einem solchen TV Auftritt einen abendlichen Liveauftritt vor ausverkauftem Haus zu organsisieren.
1980 veröffentlichte KLAUS NOMI mit "Keys Of Life" seine erste Single.
1981 veröffentlichte KLAUS NOMI das gleichnamige Debutalbum. KLAUS NOMI vermischt gekonnt Sechsziger Jahre Pop mit Opernelemten, Synthezisereinlagen und Discomusik.
Das zweite KLAUS NOMI Album "Simple Man" folgte 1982.

Im Herbst 1982 kam KLAUS NOMI nach Deutschland zurück und trat erstmals in "Bios Bahnhof" im Fernsehen auf.

Danach folgte ein Auftritt in der "Na Sowas" Sendung von Thomas Gottschalk und auch in der "Classic Rock Night" von Eberhard Schöner  in München war KLAUS NOMI zu Gast.
Bei diesem Konzert sang KLAUS NOMI die beiden Songs "Cold Song" und "After The Fall".
Zu dieser Zeit war KLAUS NOMI aufgrund seiner AIDS Erkrankung schon sehr geschwächt.
KLAUS NOMI CAME FROM OUTER SPACE TO SAVE THE HUMAN RACE, R.I.P.
Am 6. August 1983 stirbt KLAUS NOMI an AIDS und ist somit eines der ersten prominenten Opfer einer Krankheit die damals noch keinen Namen hatte. Aus Unwissenheit und aus Furcht vor Ansteckung meideten Leute den Kontakt zu NOMI, hatten zum Beispiel Angst davor seine Wäsche zu waschen und ihn später im Krankenhaus zu besuchen.
Posthum wird 1983 das KLAUS NOMI Album "Encore!" auf den Markt gebracht.
Neben zahlreichen "Best Of" und Liveplatten  wird 2008 die "Unfinish Opera" von KLAUS NOMI unter dem Titel "Za Bakdaz" veröffentlicht.
Zu empfehlen ist auch die KLAUS NOMI DVD "The Nomi Song - The Klaus Nomi Osyssey" (2005), die mit 76 Minuten wertvollem Bonusmaterial aufwartet.
Darunter befinden sich u.a. drei ausgespielte Songs, Interviews, Behind the scenes Material und eine Mini Tour durch East Village.

KLAUS NOMI
KLAUS NOMI
GARY NUMAN
GARY NUMAN
GARY NUMAN
Optische Ähnlichkeiten zu KLAUS NOMI fanden sich später zum Beispiel auch bei GARY NUMAN (u.a. TUBEWAY ARMY).
LADY GAGA
Viele heutige Extravaganzen wie z. B. LADY GAGA berufen sich auf KLAUS NOMI.
Die KLAUS NOMI Ausstellung im NAK, Passstraße 29 in Aachen, ist vom 15.09. bis 24.11.2013, (Dienstag bis Sonntag) von 14.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.
XAVIER VAN WERSCH


Die Eröffnung der Ausstellung "Klaus Nomi-2013" fand am 14.09.2013 vor über 200 Besuchern statt und der holländische Soundperformer Xavier van Wersch feuerte in bester Frankenstein Manier ein mächtiges Pfund "physical und organic electronic" seiner kreierten "man and machine" Musik ab und die Besucher feierten dabei richtig ab.
DJ HELL
VIDEO "COLD SONG", 2013, DJ HELL
Mit dem gezeigten neuen Video lieferte der deutsche Techno DJ und Produzent DJ HELL aka Helmut Josef Geier zu seiner aktuellen Maxi Single "Cold Song 2013" eine Hommage an KLAUS NOMI ab.
BEN KAUFMANN (NAK)
Der sympathische und hilfsbereite Direktor des NAK, Ben Kaufmann, interviewte verschiedene Zeitzeugen, deren Interviews zu hören sind.Darunter waren auch der Künstler Wolfgang Staehle, und die Künstlerin und Filmemacherin Ulrike Ottinger, die im Jahr 2008 das Musiktheater-Stück "Homage à Klaus Nomi" inszenierte.
MELISSA LOGAN
Weitere Gespräche und Statements kommen von Melissa Logan (u.a. CHICKS ON SPEED) und dem Fotografen Jürgen Klauke. Der Clubbetreiber Ata Macias des "Robert Johnson Club" in Offenbach und der Grafiker Michael Satter kommen ebenfalls zu Wort.






Über eine Reihe von Monitoren spielen gleichzeitig unkommentiert diverse Filme ab von Aktionen, Modenschauen, Konzerten, Veranstaltungen, die KLAUS NOMIS Art der Selbstinszenierung fortführen.
Interessant und sehenswert die musikhistorischen TV Aufnahmen von KLAUS NOMI von diversen Auftritten im US Kabelfernsehen aus dem Jahre 1981.
KLAUS NOMI
Die Aachener Ausstellung im NAK, die klären möchte, was von dem Performancekünstler KLAUS NOMI in die heutigen Zeit noch Bestand hat und wer von seinem Treiben beeinflusst wurde, kommt nicht nur Insider entgegen, die KLAUS NOMI bereits gut kennen. Hier gibt es viel zu entdecken.

Das Aachener NAK plant in den nächsten Wochen weitere Veranstaltungen, wie z.B. die Vorführung des Dokumentarfilms "The Nomi Song" des amerikanischen Filmemachers Andrew Horn und Konzerte, die zur KLAUS NOMI Ausstellung passen. Die Aachener Kulturszene lebt!

2 Kommentare:

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  2. Im Grunde ein wenig enttäuschend. Es gibt so unglaublich viel, was es über Klaus Nomi noch zu wissen gibt, was es zu sehen, zu hören gäbe, und die Ausstellung zeigt einem doch fast nur Dinge, die von Klaus Nomi inspiriert wurden. Fast nichts zum Künstler selber. Schade. Für eine Ausstellung über Nomi selber hätte sich der Weg von Bayern aus eher gelohnt.

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